Neuer Nightjet: Im Schlafwagen nach Palermo?

von Redaktion

München/Rom – Kein Fotoshooting, keine Promis: Ohne großes Aufheben fuhr am Dienstagabend der erste neue Nightjet der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) am Münchner Hauptbahnhof Richtung Rom ab. Die ÖBB sprechen vom „neuen Flaggschiff des europäischen Nachtverkehres“. Und Italiens Innenminister Matteo Salvini verspricht schon eine Verlängerung bis nach Palermo auf Sizilien.

Der Nightjet nach Rom startet jeden Abend um 20.10 Uhr am Münchner Hauptbahnhof und fährt über Salzburg, Villach, Bologna und Florenz zum Bahnhof Tiburtina in der Ewigen Stadt, wo er laut Fahrplan um 11:05 Uhr ankommt. Für Urlauber, die umweltbewusst reisen wollen, ist die Fahrt im Schlafwagen in den Süden ein interessantes Angebot, Nachtzüge boomen derzeit in ganz Europa.

Doch bis Montag war die nächtliche Reise noch etwas für ausgesprochene Bahnliebhaber: Die Zuggarnituren aus den 70er-Jahren waren abgenutzt, Privatsphäre ein Fremdwort. Seit Dienstag sind die nagelneuen Nightjets von Siemens im Einsatz. Neben Vierer-Abteilen im Liegewagen, Zweier-Abteilen im Schlafwagen mit eigener Toilette und Dusche verfügen gibt es jetzt auch Einzelkabinen für Alleinreisende mit Klapptisch fürs Frühstück, Kleiderhaken und Leselampe.

In Italiens Hauptstadt feierte unter anderem Verkehrsminister Matteo Salvini von der rechten Lega den neuen Zug und versprach gleich noch eine Verlängerung des Nightjets bis nach Sizilien. „Mein Wunsch ist, dass es in einigen Jahren einen Nightjet geben wird, der auf einer Hochgeschwindigkeitslinie Wien und Palermo verbindet.“ Italiens Regierung hat voriges den Bau einer Brücke über die Meeresenge von Messina für Autos und Züge beschlossen, nächstes Jahr soll die Realisierung beginnen, sieben Jahre sind dafür geplant.
WE

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