Jeder achte Lehrer wurde schon attackiert

von Redaktion

München – Lehrkräfte an Gymnasien, Fachoberschulen (FOS) und Berufsoberschulen (BOS) in Bayern werden in ihrem Berufsalltag immer wieder Opfer von Gewalt. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Bayerischen Philologenverbands (bpv) unter rund 3000 Lehrkräften. Derzufolge seien 13 Prozent der Befragten, also etwa jeder Achte, in den vergangenen fünf Jahren von psychischer und physischer Gewalt betroffen gewesen. 18 Prozent der betroffenen Lehrkräfte hätten von „häufigen“ Gewalt-Vorfällen berichtet, drei Prozent von „sehr häufigen“ Vorfällen.

Es sei davon auszugehen, dass die Dunkelziffer höher liege. „Es ist momentan aktueller denn je, denn Corona hat in der Schülerschaft einiges verändert. Bei vielen ist die Zündschnur kürzer geworden“, sagte Regina Knape, Leiterin des Sachgebiets Schulpsychologie und Beratungslehrkräfte. Auch über die Art der Gewalt gibt die Umfrage Aufschluss: Mit 76 Prozent wurden Beschimpfungen am häufigsten genannt. Es folgten Cybermobbing (42 Prozent), Bedrohungen (37 Prozent), Mobbing (21 Prozent), Sachbeschädigung (20 Prozent) sowie körperliche und diskriminierende Übergriffe (beide 11 Prozent). Die Zahlen zeigten, dass es sich in der Mehrzahl um psychische Vorfälle handelt. Gerade das Subtile dieser Aggression mache es für Lehrkräfte häufig schwer, damit richtig umzugehen, sagte Regina Knape. Es sei wichtig, zu wissen, dass es eine Meldepflicht an die Schulleitung gebe.
MM

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