Regensburg – Knapp ein Jahr nach der tödlichen Attacke eines damals 14-Jährigen auf ein sieben Jahre altes Kind in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Regensburg hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Dem weiterhin in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebrachten Jugendlichen würden Mord, versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft München am Freitag mit. Das Landgericht Weiden muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden.
Der inzwischen 15-Jährige soll während der Tat aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung im Sinn einer schweren seelischen Störung erheblich in der Schuldfähigkeit gemindert gewesen sein. Diese sei jedoch nicht aufgehoben gewesen. Der Jugendliche war seit Januar 2023 in einer geschlossenen Abteilung der Psychiatrie untergebracht. Spätestens im September 2023 soll er begonnen haben, Pläne für die Umsetzung seiner Tötungsfantasien zu schmieden.
Dazu soll er nach Besuchen bei seinen Eltern zwei Messer auf das Klinikgelände geschmuggelt haben. Am Tattag, dem 26. Oktober, soll er zunächst in der Klinikschule unvermittelt mehrfach mit einem Messer auf einen Lehrer eingestochen und schwer verletzt haben. Danach soll der Angeklagte in einem nahen Gebäude ohne Vorwarnung mehrfach auf ein sieben Jahre altes Kind eingestochen haben, das als Folge der Verletzungen starb. Schließlich soll der Angreifer einem Erzieher und Pfleger, der ihn entwaffnen wollte, mit Stichen mehrere Verletzungen zugefügt haben.