Erlangen – Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Uni Hildesheim haben ein Verfahren entwickelt, das eine effizientere und fairere Verteilung von Geflüchteten auf Kommunen ermöglichen soll. Das Pilotprojekt „Match In“ hat drei Jahre lang einen entsprechenden Algorithmus in der Praxis erprobt. „Am Ende der Projektlaufzeit zeigt sich: Das Matching-Verfahren ist in den unterschiedlichen Bundesländern erfolgreich anwendbar“, sagte Hannes Schammann, Professor für Politikwissenschaft an der Uni Hildesheim. In welche Kommune schutzsuchende Personen im Rahmen ihres Asylverfahrens zugewiesen werden, stelle für die betroffenen Menschen und die Kommunen eine weitreichende Entscheidung dar. Die auf Ebene der Bundesländer getroffene Verteilentscheidung orientiere sich in erster Linie an Aufnahmequoten, nicht an individuellen Bedarfen oder den Ressourcen der Kommunen. „Dadurch gingen wichtige erste Integrationserfolge verloren, die auch mit Kosten für Kommunen verbunden sind.“
Die Projektpartner haben die relevanten Matching-Kriterien erarbeitet, wie Familienstand, Gesundheit und Beruf bei den Geflüchteten sowie Bildungsangebote, Gesundheitsversorgung und Arbeitsmarkt bei den Kommunen. Für das Matching füllen die Kommunen in einer eigens entwickelten Software ein Profil aus. Nun wird geprüft, wie das Verteilungsverfahren im Regelbetrieb weiterentwickelt werden kann.
EPD