Obertraubling – Realschüler aus Obertraubling gestalten ein Mahnmal aus Granit, um an den Tod von KZ-Häftlingen aus Flossenbürg zu erinnern. Die Stele aus Flossenbürger Granit ist etwa mannshoch. Derzeit wird sie im Betrieb von Naturstein Birkenseer nach den Plänen bearbeitet, die 13 Schüler der Realschule Obertraubling (Kreis Regensburg) entwickelt haben. Die Stele soll im Herbst nahe der Schule als Mahnmal errichtet werden und an jene Menschen erinnern, die kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Außenlager Obertraubling des KZ Flossenbürg starben oder noch auf die sogenannten Todesmärsche Richtung Dachau geschickt wurden.
Von der Idee bis zur Umsetzung haben die Schüler das Mahnmal allein entworfen und zudem Geld gesammelt, um das Projekt zu realisieren. Insgesamt belaufen sich die Kosten für das Mahnmal auf 17 000 Euro. „Es ist spannend, sich so lang mit einer Sache zu beschäftigen“, erläutert die 14-jährige Franziska und ihr Mitschüler Georg ergänzt: „Mich hat gereizt, dass es ein Projekt ist, das einen tieferen Sinn hat.“ Einzelne Elemente des Mahnmals wie etwa Glasplatten haben die Schüler bei einem Ausflug in eine Glasfachschule in Zwiesel gefertigt. Das Projekt sei nicht nur eine Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Kreativität, „sondern es ist auch eine Achtsamkeitsübung“, sagt Lehrerin Katja Barinsky. Unterstützung fanden die Realschüler bei Steinmetz Wolfgang Birkenseer, für den es schon das zweite Schülerprojekt ist. 2023 gestaltete er mit Schulklassen ein Mahnmal in Lappersdorf (Kreis Regensburg), das an Tote bei einem Bombeneinschlag im Zweiten Weltkrieg erinnert.
EPD