Andrea A. starb nach dem Lokalbesuch. © FB
Wurden Tortellini der Frau zum Verhängnis? © IMAGO
Schwandorf – Ein Abend in einer Pizzeria in der Oberpfalz endet für mehrere Gäste mit Durchfall und Erbrechen. Eine Altenpflegerin (46) ist wenige Tage später tot.
Andrea A. aus Schwandorf genoss am Samstag, 14. September, ihren monatlichen „Mädelsabend“ mit ihrer Freundin in einer Pizzeria in einem Ort in der Nähe. Sie trank Prosecco und aß mit Schinken gefüllte Tortellini mit Sahnesauce, postete sogar ein Foto bei Facebook. Ihre Freundin (48) bestellte Tortellini Bolognese. Schon auf der Heimfahrt wurde den beiden schlecht, die Ältere übergab sich. Beide Frauen mussten ins Krankenhaus. Die Ältere wurde am Montag wieder entlassen. Andrea A.s Mann (47), ihr Sohn (24) und ihre Tochter (20) bekamen am Dienstag kurz vor Mitternacht den Anruf, dass sie tot ist.
Das Lokal ist jetzt geschlossen. „Wir sind seit Ende letzter Woche mit den Ermittlungen betraut und untersuchen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Tod der Frau und dem Gaststättenbesuch besteht“, so ein Polizeisprecher. Es werden Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung gegen den Gaststättenbetreiber geführt. „Es wird in der Pathologie die Todesursache untersucht und dann, ob das Essen eine Rolle gespielt haben kann.“ Die Lebensmittelaufsicht im Landratsamt untersucht die Lebensmittelproben jenes Abends. Jede Gaststätte muss von den zubereiteten Speisen Proben aufheben. „Derzeit warten wir auf die Laborergebnisse der Beprobungen“, erklärt ein Sprecher. „In der Vergangenheit kam es zu kleineren Beanstandungen in dem Restaurant durch unsere Lebensmittelüberwachung, aber nichts Gravierendes.“ Der Regensburger Anwalt Philipp Pruy, der den Betreiber der Pizzeria vertritt, erklärt: „Aktuell ist nicht ansatzweise klar, ob dem Betreiber des Restaurants ein Vorwurf gemacht werden kann. Es laufen Ermittlungen auch dazu, ob die Tortellini bereits kontaminiert geliefert wurden.“
JOHANNES WELTE