Leergut-Not: Garmischer Brauerei am Limit

von Redaktion

Garmisch-Partenkirchen – Eigentlich hätten Antonius Huber und Alexander Müller, die beiden Geschäftsführer des Brauhaus Garmisch, allen Grund zur Freude. Die Geschäfte ihrer Brauerei laufen bestens. Mit der Idee ein Bier aus der Heimat für die Heimat zu brauen, haben sie einen Nerv getroffen, als sie das Brauhaus vor gut einem Jahr eröffneten. Das Produktion ist seitdem stetig gewachsen. Nun aber stellt der Erfolg die Brauerei-Chefs vor ungeahnte Herausforderungen. Das gesamte Leergut ist im Umlauf, der Rücklauf dagegen ist sehr viel schlechter als erwartet. Kunden behalten die Tragl, um sich Hocker daraus zu bauen. Touristen nehmen die Flaschen als Souvenir mit nach Hause.

Für die Brauerei ist die mangelnde Leergutrückgabe ein Problem. Aufträge mussten gestrichen werden, die Produktion selbst wurde gekürzt. Die Pläne, in benachbarte Regionen zu expandieren, wurden auf Eis gelegt. „Wir könnten Neukunden nicht bedienen, mit welchen Flaschen denn?“, sagt Huber. Bestandskunden musste die Brauerei zuletzt vertrösten. Doch nun haben sich die beiden Brauerei-Chefs für eine weitere Großinvestition entschieden. Dafür wollen sie die Einheimischen mit ins Boot holen.

Rund 150 000 Euro werden sie in neue Flaschen und Tragl investieren. Eine enorme Summe, gerade nach den Millionenkosten für das Grundstück und den Brauhaus-Neubau. Um Geld zu sammeln, gibt die Brauerei deshalb jetzt Bierscheine heraus, mit denen sich Einheimische eine bestimmte Menge Bier zu einem festen Preis sichern können. Dieses Konzept hat 2022 zum Baustart schon gut funktioniert. „Ich hoffe“, sagt Huber, „dass uns die Garmisch-Partenkirchner wieder so gut unterstützen.“
KAT

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