Chaos am Hauptbahnhof: Einsatzkräfte der Polizei haben den Bereich am Abend geräumt. © mg
München – Hektik rund ums Oktoberfest: Stundenlang waren gestern Abend in der Münchner Innenstadt Einsatzfahrzeuge mit Blaulicht unterwegs. Massen an Wiesnbesuchern wussten nicht, wie sie nach Hause kommen sollen. Grund für das Chaos war eine auf der Stammstrecke abgerissene Oberleitung. Die Bundespolizei räumte die Bahnhöfe an der Hackerbrücke und am Hauptbahnhof.
Offenbar hallte zweimal kurz hintereinander ein lauter Knall durch den Stammstreckentunnel zwischen Hauptbahnhof und Hackerbrücke, es soll auch ein Lichtbogen zu sehen gewesen sein. Die Oberleitung war zunächst gerissen und dann auf eine Richtung Pasing fahrende S-Bahn gekracht, wie die Bundespolizei berichtete. Dabei habe es keine Verletzten gegeben. Die Stammstrecke sollte mindestens bis zum heutigen Montagmorgen gesperrt bleiben – Chaos im Berufsverkehr war also vorprogrammiert.
Die Feuerwehr berichtete, mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort gewesen zu sein, um Wiesn-Besucher sicher vom Gelände zu führen. Man habe auch eine Meldung über die Katastrophenschutz-App KATWARN herausgegeben, um die Bundespolizei und die Bahn bei der Informierung der Menschen zu unterstützen.
Auch auf der Wiesn liefen Durchsagen, dass die S-Bahnen nicht fahren und man auf die U-Bahn ausweichen solle. Viele Wiesnbesucher reagierten sauer. Jenny (33) aus München sagte unserer Redaktion: „Wir sind schon weit vor der Hackerbrücke von der Polizei aufgehalten und zum Hauptbahnhof geschickt worden. Keine Ahnung, wie wir nach Hause kommen sollen.“