Stillstand herrscht seit der Insolvenz beim Maro-Projekt in Erling. © Andrea Jaksch
München – Die insolvente Maro-Genossenschaft steht mit Wohnprojekten wie Mehrgenerationen-Häusern für selbstbestimmtes und nachbarschaftliches Wohnen – und benötigt nach einer geplatzten Finanzierungszusage vier bis fünf Millionen Euro, um die Gläubiger zufriedenzustellen und die Genossenschaft fortführen zu können. Bisher liegen Absichtserklärungen in Höhe von 3,8 Millionen Euro vor, die auf ein Treuhandkonto eingezahlt werden müssen – man läge damit also knapp darunter. Tatsächlich geflossen sind bis zum Freitag 731 000 Euro. Bis 15. Oktober muss das Geld beisammen sein.
Vier Landtagsabgeordnete der CSU wollen auf den letzten Metern noch einmal mit gutem Beispiel vorangehen. Kerstin Schreyer (Landkreis München), Thomas Huber (Landkreis Ebersberg), Alex Dorow (Landsberg am Lech) und Josef Zellmeier (Straubing) haben sich nun entschlossen, privat jeweils drei Anteile zu kaufen, und so daran mitzuwirken, dass das Geld zusammenkommt. 750 Euro kostet das jeden von ihnen. Die Hoffnung der Landespolitiker: Dass andere nachziehen. „Ich würde mir wünschen, dass möglichst viele sich einen Ruck geben und überlegen, ob sie nicht auch Anteile erwerben“, sagt Schreyer unserer Zeitung. Auch appelliert die ehemalige Ministerin an die betreffenden Gemeinden, noch mal zu prüfen, ob sie die Maro nicht noch weiter unterstützen können, als bereits getan. „Denn es fehlt nicht mehr viel Geld“, sagt Schreyer. „Das bisschen müssen wir mit vereinten Kräften hinbekommen.“ Sie denke bei ihrem Investment an die Menschen, für die ihre Wohnung auf dem Spiel stehe, sagt Schreyer. Aber beispielsweise auch an Projekte wie Demenz-WGs.
Die Maro-Genossenschaft hat 2100 Mitglieder in 300 Wohnungen in 13 Wohnprojekten. Unter anderem in Putzbrunn, Unter- und Oberhaching sowie in Karlsfeld. Drei Wohnprojekte in Wolfratshausen, Andechs und Wielenbach stehen kurz vor der Fertigstellung. Der Neustart der Genossenschaft wäre dann für Jahresbeginn 2025 geplant.
HOR