Anklage gegen Linksextremistin

von Redaktion

„Free Hanna“: Solidaritätsdemo in Nürnberg. © dpa

Nürnberg – Eine mutmaßliche Linksextremistin muss sich voraussichtlich bald vor Gericht verantworten. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat Anklage gegen Hanna S. vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts München erhoben. Die Frau soll sich im Februar 2023 einer linksextremistischen kriminellen Vereinigung angeschlossen haben. Ihr wird vorgeworfen, gemeinsam mit anderen aus der Gruppe mutmaßliche Rechtsextremisten erst unauffällig verfolgt und dann blitzartig mit Schlagstöcken angegriffen zu haben. Beim ersten Überfall sei ein Mann zu Boden geschlagen und mit großer Wucht mit Schlagstöcken auf seinen Kopf und Oberkörper eingeprügelt worden. Er erlitt schwere Kopfwunden. Beim zweiten Überfall einen Tag später wurden zwei Personen mit Schlagstöcken und einem Hammer traktiert. Sie erlitten Platzwunden und Prellungen.

Hanna S. war am 6. Mai in Nürnberg festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Die linksautonome Szene in der Stadt solidarisiert sich mit ihr. Befürchtet worden war, dass die Frau nach Ungarn ausgeliefert werden könnte. Das scheint jedoch durch die Anklage ausgeschlossen zu sein. Die Überfälle ereigneten sich anlässlich des „Tags der Ehre“, zu dem Rechtsextreme aus ganz Europa nach Budapest kommen.
MM/DPA

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