Es war schon dunkel, als ich mit Waschbär Waldemar durchs Dorf lief. Ich entdeckte vor einem Haus einen Kürbis, innen flackerte eine Kerze und die Flamme beleuchtete gruselige Augen und eine Fratze.
„Dieser Brauch kommt aus Irland. Man erzählt sich, dass es dort einen Bösewicht namens Jack gab. Der wollte, dass ihn der Teufel bei seinen Taten nicht mehr stört. Deshalb fing er den Teufel mit einem Hinterhalt ein – und ließ ihn auch nur wieder frei mit dem Versprechen, dass ihm der Teufel künftig bei seinen Untaten nicht in die Quere kommt. Nachdem Jack gestorben war, kam er nicht in den Himmel. Er kam aber auch nicht in die Hölle, weil er ja den Teufel übers Ohr gehauen hatte!”, brummte Waldemar und fuhr fort: „Na ja, der Teufel hatte dann doch ein bisschen Mitleid mit Jack. Er schenkte ihm eine ausgehöhlte Rübe und ein Stück glühende Kohle. Die Kohle konnte er in die ausgehöhlte Rübe legen. So hatte Jack zumindest ein bisschen Licht. Der Brauch mit den Rüben wurde aus Irland in die USA gebracht. Die irischen Einwanderer entwickelten ihre Tradition dort aber weiter. Rüben sind innen ziemlich fest, deshalb ist es anstrengend, sie auszuhöhlen. Da war es naheliegend, statt den Rüben einfach die in den USA weit verbreiteten Kürbisse zu nehmen”, brummte Waldemar. Ich quakte: „Da sieht man, wie sich Bräuche im Laufe der Zeit verändern!”
Eure Paula