FDP bekommt einen Landrat

von Redaktion

Schrobenhausen: Peter von der Grün tritt in Partei ein

München/Neuburg – Es gibt auch noch gute Nachrichten für die leidgeprüfte FDP: Die Partei stellt jetzt mitten in Bayern einen Landrat. Nach Informationen unserer Zeitung tritt Peter von der Grün, der Landrat in Neuburg-Schrobenhausen, in die Partei ein. Er hatte im Frühjahr im Groll die Freien Wähler verlassen und war seither parteilos. In FDP-Kreisen wird die Anwerbung des 52-Jährigen als Erfolg und gutes Signal gehandelt; die direkt gewählten Landräte in Bayern sind einflussreich und wichtig. CSU (54) und Freie Wähler (13), selten SPD (2) und ein einziger Grüner besetzen die Posten.

Von der Grün bestätigt den Wechsel, spricht von „Pragmatismus statt Ideologie“. Er ist allerdings in seinem Landkreis nicht unumstritten. Unter anderem nach dem Jahrhunderthochwasser Anfang Juni sammelte sich parteiübergreifend Kritik an ihm, darunter der Vorwurf, er habe zu spät den Katastrophenfall ausgerufen. Um das Kreiskrankenhaus Schrobenhausen wird regional heftig gestritten, ebenso um die Entwicklung des Donaumoos. 18 Bürgermeister der Region warfen von der Grün vergangenes Jahr ungewöhnlich heftig Unfähigkeit und Desinteresse vor. Zerrüttet ist auch das Verhältnis zu seinem direkten Vorgänger Roland Weigert, der jetzt direkt gewählter Landtagsabgeordneter der Freien Wähler ist.

Von der Grün regiert seit Anfang 2019. Gewählt ist er bis zum Jahr 2026. FDP-Landeschef Martin Hagen hatte zunächst für Sonntag zu einem Pressegespräch in München eingeladen, auf dem die Personalie verkündet werden sollte. Nun bestätigt er die Gespräche mit von der Grün, man habe große politische Übereinstimmungen gefunden.
CHRISTIAN DEUTSCHLÄNDER

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