Mateusz D. als Angeklagter vor Gericht.
Rosenheim/Unterhaching – Warum ihr Sohn Peter (†36) sterben musste, darüber rätseln die Verwandten in Rosenheim und Unterhaching bis heute: Vor einem Jahr fand seine Mutter Peter S., der als Liftwart in der Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental arbeitete, erstochen in seiner Wohnung in Itter (Tirol). Gestern musste sich der Täter wegen Mordes vorm Landesgericht Innsbruck verantworten.
Doch der mehrfach vorbestrafte Pole erzählte den acht Geschworenen eine völlig verworrene Geschichte. „Ich bin mit Sicherheit kein Mörder, ich habe das nicht mit Absicht gemacht“, erzählte Mateusz D. (31). Peter habe ihn ein paar Tage bei sich wohnen lassen, sei dann aber zudringlich geworden. „Einmal hat er mich mit einer Waffe bedroht und so getan, als wolle er mich erschießen. Dann entschuldigte er sich wieder bei mir und sagte, dass er mich liebe“, so der angeklagte Kellner. Was wirklich am 30. oder 31. Oktober 2023 geschah, ist unklar: Der Angeklagte behauptet, am Morgen habe Peter S. über ihm gestanden, im Bett hätten Messer gelegen. Dann erinnere er sich erst wieder, als er mit einer Beule am Kopf aufgewacht sei und Peter S. tot am Boden gelegen habe. Laut Obduktionsergebnis war der Münchner gewürgt worden, bevor mit mehreren Messern auf seinen Hals eingewirkt wurde.
Laut Gerichtspsychiater ist der Angeklagte seit seiner Jugend alkohol- und drogenabhängig. Wenn er nicht behandelt werde, drohe Wiederholungsgefahr. Die Geschworenen befanden D. gestern einstimmig für schuldig. Der Richter verurteilte Mateusz D. zu lebenslanger Haft und ordnete seine Einweisung in eine Psychiatrie an.