Seniorin von Pflegerin getötet? Prozess beginnt

von Redaktion

Regensburg – Eine Krankenschwester steht im Verdacht, sechs ältere Patienten in einer Regensburger Klinik mit Medikamenten bewusstlos gemacht zu haben, um sie dann zu bestehlen. Eine 65-Jährige ist nach der mutmaßlichen Medikamentengabe gestorben. Ab dem morgigen Mittwoch wird der Krankenschwester vor dem Landgericht Regensburg der Prozess gemacht. Es geht um den Vorwurf des Mordes und des fünffachen Mordversuches sowie des besonders schweren Raubes.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Sommer Anklage gegen die 36-jährige Krankenschwester erhoben. Die Ermittlungen waren durch eine Anzeige der Klinikleitung ins Rollen gekommen. Die Frau wies die Vorwürfe zurück. Die Staatsanwaltschaft Regensburg legt der 36-Jährigen sechs Taten zur Last. Bei denen sollen die fünf Patientinnen und ein Patient im Alter zwischen 59 und 87 Jahren bewusstlos geworden sein, während die Krankenschwester Dienst hatte oder unmittelbar, nachdem sie die Infusionsflaschen gewechselt hatte. Eine 65 Jahre alte Frau erlitt den Erkenntnissen nach einen Atemstillstand, nachdem ihr mutmaßlich die Angeschuldigte Midazolam verabreicht hatte – das ist ein Beruhigungsmittel. Die 65-Jährige starb drei Tage nach der Reanimation auf der Intensivstation. Mehrere Patienten stellten laut der Regensburger Staatsanwaltschaft nach dem Aufwachen das Fehlen von Wertgegenständen wie Ringe oder eine Halskette fest.

Die Anklagebehörde geht bei den Taten von den Mordmerkmalen Heimtücke und Habgier aus. Die Krankenschwester habe, als ihr der Haftbefehl eröffnet wurde, die Vorwürfe abgestritten, so die Staatsanwaltschaft.
dpa

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