Der größte Teil des Dachs wurde beschädigt: Das Haus soll einsturzgefährdet sein. © Merzbach/news5/dpa
Zeil am Main – Es muss ein gewaltiger Knall gewesen sein, noch hörbar aus vier Kilometern Entfernung. Bei einer Explosion in Zeil am Main (Kreis Haßberge) wurde dabei ein Wohnhaus komplett zerstört. „Es war kilometerweit schon eine starke Rauchsäule sichtbar. Und als die Einsatzkräfte hier eingetroffen sind, hat sich das bestätigt. Das komplette Dach ist mehr oder weniger weggesprengt“, berichtete Michael Will vom Roten Kreuz im Kreis Haßberge. Doch nicht nur das Anwesen wurde zerstört, in den Trümmern fanden Einsatzkräfte die Leiche eines Mannes. Ob es der bisher vermisste Bewohner (66) ist, soll eine Obduktion klären. Der Körper sei stark verbrannt, hieß es von der Polizei. Zudem fanden sich Gasflaschen. Brandfahnder versuchen derzeit herauszufinden, wie es zu der Explosion kommen konnte und ob sie absichtlich oder versehentlich ausgelöst wurde.
Andere Bewohner des Hauses hatten es am Dienstagnachmittag selbstständig und unverletzt verlassen. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen hohe Flammen aus dem Dachstuhl, die auf das gesamte Obergeschoss übergegriffen hatten. Ob es zuerst brannte und dadurch zur Explosion kam oder umgekehrt, müssen die Ermittlungen zeigen. Mehrere Pferde auf einer angrenzenden Koppel wurden durch umherfliegende Trümmerteile verletzt. Die Höhe des Sachschadens war zunächst unklar. Um den Bewohner zu finden, hatte die Polizei zunächst auch einen Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera eingesetzt, der die Umgebung absuchte. „Ob vielleicht die vermisste Person sich aus dem Haus geflüchtet hat und hier irgendwo im angrenzenden Wald Zuflucht gesucht hat und dort hilflos liegt“, sagte Kurt Etzel von der Polizei. Die Suche blieb ohne Ergebnis.
MC