Missbrauch durch Franziskaner unter der Lupe

von Redaktion

München – Nach der Ankündigung der Franziskanermönche in Deutschland, Missbrauchsfälle in ihren Klöstern mit einer Studie aufarbeiten zu wollen, suchen Wissenschaftler nach Betroffenen. Mehr als 40 Meldungen sind nach Angaben von Institutsleiterin Helga Dill inzwischen beim federführenden Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) in München eingegangen, das unter anderem schon Missbrauchsfälle im katholischen Bistum Essen und im Kloster Ettal aufgearbeitet hat. Doch die Wissenschaftler gehen von weiteren Betroffenen aus. Allein seit der Veröffentlichung eines Aufrufs durch das IPP vor zwei Wochen sind vier Meldungen hinzugekommen. Weitere Menschen, die Opfer sexueller Gewalt durch die Franziskaner wurden, sollen sich beim IPP melden.

Bisher hätten die Forscher vor allem Interviews mit Ordensleuten geführt, die über den Umgang mit sexualisierter Gewalt berichteten. Auch Akten über beschuldigte Ordensmitglieder werden ausgewertet. Die Taten fanden vor allem von 1950 bis 1970 statt.
DPA

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