Als kleinstes Hotel der Welt stand das Puntagrande in El Hierro einst im Guinessbuch der Rekorde. © imago
Der Reiseführer „Lonely Planet“, die Bibel der Rucksack-Touristen, kürte Bayern unter die zehn Top-Regionen der Welt – ein Ziel also, das man unbedingt besuchen sollte (siehe Text oben). Es gibt gute Gründe hierfür: Königsschlösser, Seen, die Kulinarik – jedem im Freistaat mehr als bekannt und dementsprechend auch beliebt. Doch es braucht mal Tapetenwechsel, fünf Autoren unserer Zeitung berichten über ihre Traumziele fürs Jahr 2025.
Eine wilde Insel im Atlantik
Ich möchte ans Ende der Welt. Na ja, zumindest an das Ende der bekannten Welt Stand Antike. Und das war damals El Hierro, dieses wilde kanarische Inselchen im Atlantik. Anders als auf den großen Geschwister-Inseln Gran Canaria, Teneriffa und so weiter gibt es auf El Hierro keinen Massentourismus. Die Hauptstadt Valverde, in der man mit der Fähre ankommt, hat gerade mal gut 5000 Einwohner. Herrlich! Und dann auch noch die Landschaft. Das schwarze vulkanische Gestein mit leuchtenden Flechten vor dem knallblauen, tosenden Meer ist so schön! Da kann man verschmerzen, dass es keine klassischen Badestrände gibt. Schönste Unterkunft auf der Insel ist übrigens das Puntagrande Hotel, das es 1984 als kleinstes Hotel der Welt ins Guinessbuch der Rekorde geschafft hat. Es liegt auf einer Landzunge, Richtung Sonnenuntergang.
CARINA ZIMNIOK
Sehnsucht nach Patagonien
Die unendliche Weite Patagoniens und die trockenste Wüste der Welt! Chile ist für mich schon lange ein Sehnsuchtsland. Schon während meines Studiums träumte ich von einer Reise in den Süden Südamerikas. Ich habe Spanisch studiert, mit der bewegten Geschichte und Kultur Chiles setzte mich dort immer wieder auseinander. Nun ist es fix, ich reise in dieses Land. Doch ein Luxusproblem bleibt. Was soll ich alles anschauen? Das Land ist rund 4000 Kilometer lang und bietet eine unglaubliche Vielfalt. Ich will auf jeden Fall die bunten Häuser in Valparaiso sehen und die Atacama-Wüste. Fast nirgends sieht man den Sternenhimmel besser.
JULIAN LIMMER
Auf ein Ständchen in Dublins Pubs
Warum sind Irish Pubs auf der ganzen Welt so beliebt? Die Antwort findet sich natürlich in Dublin: Weil es diese lockere und heitere Atmosphäre so wohl nirgends sonst gibt. Ich war mit meinem Vater dort. Nach nur fünf Minuten waren wir mit mehreren Iren im Gespräch, kurz darauf hatte mein Dad deren Gitarre in der Hand – und der ganze Pub sang „And we‘ll all go together“. Wahnsinn! Neben den Pub-Straßen darf in Dublin ein Besuch der legendären Guinness-Brauerei nicht fehlen. Aber auch die Umgebung fasziniert: Mit dem Regionalzug geht‘s in nur 30 Minuten an der Küste entlang auf die idyllische Insel Howth, die vor den Toren Dublins liegt. Eine Stadt, die ich immer wieder gerne besuche.
ANDREAS THIEME
Faultier-Führung in Costa Rica
Ich will unbedingt nach Costa Rica! Gründe dafür gibt es für mich viele: Da ist das türkisfarbene Wasser, und das sogar an zwei Ozeanen, dem Atlantik und dem Pazifik! In Puerto Viejo in einer Hängematte lesen, an abenteuerlichen Tagen den Arenal Vulkan besteigen oder an der Pazifikküste surfen – ein einziger Traum! Tierisch wird es allemal: Da ich Faultiere liebe, werden Besuche in sogenannten „Sloth Resorts“ an der Tagesordnung stehen – mit anschließender Führung in einen von Costa Ricas herrlichen 27 Nationalparks. Dazu gibt es den Kaffeeanbau, das zu sehen, ist immer einen Besuch wert.
LARA KRAJINOVIC
Inselhopping auf den Azoren
Das nächste Reiseziel habe ich meist schon fest vor Augen. Oft zieht es mich an den Strand, dahin, wo man wandern und surfen kann. Dieses Jahr will ich mir einen Traum erfüllen, den ich schon länger habe: auf die Azoren fliegen. Irgendwie ist die Inselgruppe für mich ein mystischer Ort, den ich entdecken will. Vielleicht sogar gern allein. Ich stelle mir vor, wie ich dort durch den Regenwald in Caldeira Velha wandere, in heißen Quellen bade, den Ponta do Pico bei Sonnenaufgang besteige und mich mit Surfbrett in die hoffentlich nicht zu hohen Wellen stürze. Meine einzige Sorge: zu wenig Zeit zu haben und mich nicht entscheiden zu können, welche der neun Inseln ich besuchen soll.
LEA SCHÜTZ