München – Der von Katholiken vor 25 Jahren gegründete Schwangerenberatungsverein Donum vitae (Geschenk des Lebens) feiert am Freitag in München sein Jubiläum als Landesgliederung. Landtagspräsidentin Ilse Aigner wird als Vereinsvorsitzende die Gäste im Maximilianeum begrüßen.
Der nach dem Ausstieg der Bischöfe aus der staatlich anerkannten Konfliktberatung gegründete Verein hat nach eigenen Angaben seit 1999 mehr als 450 000 Frauen, Männer und Familien in Not beraten. In den landesweit 20 Filialen sind demnach mehr als 200 Mitarbeitende tätig. Ihre Gehälter finanziert weitestgehend der Freistaat.
Hauptinitiator des bayerischen Landesvereins war der Vaterstettener Jurist und damalige Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Walter Bayerlein. Er hatte zunächst massive Bedenken gegen das Vorhaben. „Die Risiken innerkirchlicher Spaltungen schienen mir zu groß“, erinnert er sich. Am Ende habe ihn überzeugt, dass schwangere Frauen bei einer existenziellen Entscheidung über ihr Leben und das Leben ihres Kindes nicht alleingelassen werden dürften.
Bayerlein beschreibt die Gründung als „Hürdenlauf in vermintem Gelände, und das ohne jedes Training“. Belohnt worden sei das Risiko durch Erlebnisse wie bei der Zehnjahresfeier der Beratungsstelle in Deggendorf. Dort sei ein höchstens vier Jahre altes Mädchen auf ihn zugekommen, habe ihm „ein großes Stück Geräuchertes“ überreicht und sei auf seinen Schoß geklettert, „als sei ich ihr Opa“. Darauf habe er gefragt, zu wem das Kind gehöre, worauf sich eine junge Frau gemeldet habe: „Ohne Sie und Ihre Leute würde meine Tochter nicht leben.“
KNA