Der schleichende Schwund der Gartenschläfer

von Redaktion

Die Zahl der Gartenschläfer geht zurück. © dpa

Wunsiedel – Der Gartenschläfer kommt in Deutschland immer seltener vor – mancherorts versucht man nun, dem Nagetier das Leben zu erleichtern. Im Frankenwald und im Fichtelgebirge im Nordosten Bayerns haben Naturschützer und Mitarbeitende der Forstverwaltung etwa 200 Nistkästen für Gartenschläfer aufgehängt, wie das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach mitteilte. Typisch für die kleine nachtaktive Schlafmaus, die überwiegend in Wäldern lebt, sind ihr buschiger Schwanz, das braun-grau-schwarze Fell und die schwarze Umrandung der Augen („Zorro-Maske“).

Nach Angaben des AELF sind Frankenwald und Fichtelgebirge die einzigen Regionen Bayerns, in denen Gartenschläfer noch in größerer Zahl leben. „Früher kam der Gartenschläfer im gesamten ostbayerischen Raum vor“, sagte Uwe Friedel vom Referat für Arten- und Biotopschutz beim Bund Naturschutz. Ein Grund für den Rückgang sei das Insektensterben, sagt Friedel. „Denn anders als der Siebenschläfer frisst sich der Gartenschläfer seinen Winterspeck vor allem mit Insekten an.“ Der Siebenschläfer ernähre sich eher von Eicheln und Bucheckern. Eine weitere Ursache für den Rückgang sei der Einsatz von Umweltgiften wie Insektiziden und Rodentiziden zur Bekämpfung von Nagetieren. Zudem würden die Tiere wegen steigender Temperaturen vorzeitig aus dem Winterschlaf erwachen und so Energie verlieren.

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