LIEBE KINDER

von Redaktion

Agnes und ich beobachteten ein Reh beim Fressen. Immer wieder richtete es sich auf und drehte seine Ohren in verschiedene Richtungen. „Das ist ja eine wunderbare Fähigkeit! Gibt es denn auch andere Tiere, die das können?”, quakte ich ganz leise, um das Reh nicht zu verschrecken. Agnes schnatterte: „Ja, neben Rehen können das noch Füchse, Hunde oder Hasen ihre Ohren drehen. Raubtiere nutzen ihre beweglichen Ohren auch für die Jagd. So können sie hören, wo sich ihre Beute befindet.” Darauf flüsterte ich: „Schade, dass wir unsere Ohren nicht so einsetzen können!“ „Mach dir nichts draus. Die Zweibeiner können das auch nicht“, schnatterte Agnes. Ich widersprach: „Ich hab mal ein Kind mit den Ohren wackeln gesehen.”

Agnes räumte ein, dass ich Recht hatte. „Aber auch wenn manche Zweibeiner mit den Ohren wackeln, können sie diese weder drehen noch aufstellen oder anlegen. Früher war das auch für Zweibeiner wichtig. Über die Jahrtausende wurde das aber immer unwichtiger. Die Muskeln an den Zweibeinerohren haben sich zurückgebildet.“

Ein paar Muskeln sind aber noch da. Deswegen könnten die meisten Zweibeiner mit den Ohren wackeln. Doch da sie das nicht brauchen, haben sie vergessen, wie sie diese Muskeln ansteuern und die Ohren bewusst bewegen „Aber vor dem Spiegel kann man das üben”, schnatterte Agnes.

Eure Paula

Artikel 6 von 11