Der Angeklagte wurde in Handschellen in den Gerichtssaal geführt. © dpa
Ulm – Der Angeklagte sitzt zwischen seinen Anwälten in dem Ulmer Gerichtssaal, der Platz der Nebenklage gegenüber bleibt leer. Sechs Monate nach der Attacke auf einen Lehrer wird am Landgericht über Schuld oder Unschuld des 23-Jährigen verhandelt. Der Lehrer selbst erscheint nicht am ersten Verhandlungstag.
Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte den damals 34 Jahre alten Lehrer im vergangenen Februar mit einer Art Baseballschläger massiv auf den Kopf geschlagen und lebensgefährlich verletzt. Dabei habe er billigend in Kauf genommen, dass sein Opfer sterben könnte. Dem Mann werden gefährliche Körperverletzung und versuchter Totschlag vorgeworfen. In einer Erklärung zu Beginn der Verhandlung machte der Anwalt des Angeklagten deutlich, dass sein Mandant weiterhin seine Unschuld beteuert.
Die Kammer soll in der Verhandlung auch die Frage des Tatmotivs klären. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hatte der 23-Jährige aus Rache zugeschlagen. Das Motiv? Der Lehrer habe sich gegenüber anderen ehemaligen und aktuellen Schülern übergriffig verhalten. Dagegen werde in einem separaten Verfahren noch ermittelt. Bereits 2021 hatte es nach Missbrauchsvorwürfen erste Ermittlungen gegen den Lehrer gegeben. Diese seien jedoch im Sande verlaufen. Am ersten Verhandlungstag schilderten neben zwei Polizeibeamten unter anderem auch ein Anwohner und eine Lehrerin die Geschehnisse. Es sollen 25 weitere Zeugen aussagen.
DPA