Das ehemalige Zwangsarbeiterlager Neuaubing soll saniert und zu einem lebendigen Erinnerungsort werden. © klaus haag
München – An der Ehrenbürgstraße 9 in Neuaubing entsteht ein lebendiger Ort der Geschichtsvermittlung sowie der sozialen und kulturellen Nutzung. Aus den acht Baracken eines ehemaligen NS-Lagers für Zwangsarbeiter wird ein Erinnerungsort, der aktuelle Nutzungen mit einbindet. Der Kommunalausschuss des Stadtrats hat jetzt die Genehmigung für die Sanierung erteilt, der Kulturausschuss hat dem Konzept zugestimmt.
Das Areal soll in den nächsten Jahren auf der Grundlage eines Wettbewerbsentwurfs denkmal- und naturschutzgerecht saniert werden. Wesentlicher Bestandteil ist die Realisierung einer Dependance des NS-Dokumentationszentrums.
Das Lager wurde während des Zweiten Weltkriegs errichtet und diente zwischen 1942 und 1945 der Unterbringung von bis zu 1000 Zwangsarbeitern verschiedener Nationalitäten, die im nahen Ausbesserungswerk der Reichsbahn zur Arbeit gezwungen wurden. Es war eines von mehr als 30 000 Zwangsarbeiterlagern, die während der NS-Zeit existierten − davon mehr als 400 im Stadtgebiet Münchens.
Als einziges erhaltenes Lager-Ensemble dieser Art im süddeutschen Raum steht das gesamte Areal unter Ensembleschutz. Seit dem Jahr 2015 ist es im Eigentum der Stadt München. Mit einer Fertigstellung der Sanierung des Gesamtgeländes ist voraussichtlich Ende 2027 zu rechnen.
MM