DAS PORTRÄT

Herrschinger meistert den Ironman auf Hawaii

von Redaktion

Felix Schiller kurz vor dem Ironman-Start.

Felix Schiller aus Herrsching hat etwas geschafft, was die wenigsten können: Er hat an der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii teilgenommen. Dafür musste er 3,86 Kilometer schwimmen, 180,2 Kilometer auf dem Rad fahren und 42,195 Kilometer laufen. Unterwegs musste er gegen die Schmerzen kämpfen, doch im Ziel war das alles vergessen.

Das Gefühl, als er die Ziellinie erreichte, war unglaublich. „Ich habe mich einfach nur riesig gefreut“, sagt Felix Schiller. In diesem Moment liegen hinter dem 23-Jährigen aus Herrsching (Kreis Starnberg) die wohl anstrengendsten neun Stunden, zwölf Minuten und 23 Sekunden seines Lebens. Mit der Startnummer 161 ist er beim Ironman auf Hawaii angetreten. Der Triathlon besteht aus 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometern Radfahren und 42,194 Kilometern Laufen. Auf der Strecke spürte er natürlich nicht nur Glücksgefühle, sondern erst mal sehr viel Schmerzen. Knapp eine Stunde war er im Wasser, der Wechsel aufs Rad funktionierte reibungslos. „Aber die Strecke war dann seltsamerweise sehr eintönig“, erzählt er. Die Route führte auf dem Highway an den Lavafeldern vorbei. Bis zu einem gut 20 Kilometer langen Anstieg ging alles gut, dann kam der Gegenwind und später der Seitenwind. Erst nach vier Stunden und 49 Minuten konnte Schiller wieder vom Rad steigen – und in den Marathon starten. Und auch der verlangte den Athleten alles ab. Nach 21 Kilometern spürte er Krämpfe in der Wade. Er versuchte das mit Salztabletten in den Griff zu bekommen. Nach weiteren drei Stunden und 17 Minuten erreichte er endlich das Ziel. „Ich war komplett fertig“, erinnert er sich. „Meine Muskulatur war am Ende. Aber ich war einfach nur glücklich, es geschafft zu haben.“

Und geschafft hatte er es mit einer hervorragenden Zeit. In seiner Altersklasse landete der 23-Jährige unter den Top Ten. Insgesamt waren bei dem Ironman neben 42 Profisportlern 2228 Amateure an den Start gegangen. Sie traten in 14 Altersklassen an. Schiller landete in der Gesamtwertung auf Platz 128. Angefeuert wurde er von seinen Eltern und seinem Bruder. Und etliche Freunde und Bekannte unterstützten ihn vorab in Chatgruppen und den Sozialen Medien. Einige verfolgten den Ironman sogar im Livestream. Im kommenden Jahr will sich der 23-Jährige eher auf kürzere Distanzen konzentrieren, das steht für ihn schon fest. Aber den Ironman wird er so schnell sicher nicht vergessen.
PETER SCHIEBEL

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