Neulich habe ich ein Buch über den Graf von Monte Cristo gelesen. Da geht es um Dantès. Der wird ins Gefängnis gesteckt. Um zu entkommen, versteckt er sich in einem Sack, in dem sonst Verstorbene abtransportiert werden. Die Wärter schmissen den Leichensack ins Meer. So floh Dantès. „So ein Quatsch“, brummte Waldemar, als ich die Geschichte erzählte. „Das ist viel zu gefährlich. In einem Sack eingesperrt kann man leicht ertrinken – oder sich eine böse Erkältung einfangen. Da gibt es einfachere Ausbruchswege.“ Waldemar erzählte mir von einem Film: „In Die Verurteilten gräbt der Gefangene Andy mit einem kleinen Hämmerchen ein Loch in seine Zellenwand.“ Ich quakte: „Das dauert doch ewig.“ Der Waschbär erklärte: „Ja, fast 20 Jahre hat Andy gebraucht. Damit kein Wärter das Loch sieht, hängt er immer ein großes Poster davor.“ Die kluge Agnes quakte: „Die größte Schwachstelle im System ist der Mensch. Ich würde einem Gefängniswärter Geld geben, damit er mir zur Flucht hilft.“ Ich quakte skeptisch: „Und wenn der Wärter nein sagt, bekommst du noch eine höhere Strafe wegen versuchter Bestechung.“ Die schüchterne Ente Klara quakte kleinlaut: „Ich würde die Zeit einfach absitzen, bis ich raus darf.“ Recht hat sie, das ist vernünftig. Oder eben gar nicht erst etwas anstellen, damit man gar nicht erst ins Gefängnis gesperrt wird.
Eure Paula