Bischofswiesen – Für Hagebaumarkt-Marktleiter Ansgar Brundiers und dessen Team in Bischofswiesen ist das Ende enttäuschend. Neun Mitarbeiter und ein Auszubildender sind vom endgültigen Aus des einzigen Baumarkts im Berchtesgadener Talkessel betroffen. Ein Ersatzstandort konnte nicht gefunden werden, obwohl sich auch der Bürgermeister eingesetzt hatte. Das vorgeschlagene Grundstück war Hagebau zu abgelegen. Auch Verhandlungen mit dem Vermieter fruchteten nicht. Bereits vor Monaten wurde der Mietvertrag durch den Eigentümer des Panoramaparks, einem Zusammenschluss mehrerer Investoren, der CEFI II Retail GmbH & Co., nicht verlängert. Ab Frühjahr wird stattdessen die Discountkette Action Deutschland einziehen. Der Ausverkauf hat nun begonnen. Dass ein 1250 Quadratmeter großer Baumarkt so viele Emotionen hervorruft, damit hatte wohl kaum einer gerechnet. „Wir schließen”, steht auf einem großen Schild vor dem Eingang des Baumarktes. „Bis Ende Dezember muss die Ware abverkauft sein”, sagt der Marktleiter. Neue Ware wird es nicht mehr geben. Was übrig bleibt, geht im Januar an die Industrie zurück, sagt Brundiers. Im Februar wird die Inneneinrichtung ausgeräumt. Ihm wurde bereits gekündigt, den anderen Kollegen ebenfalls. Der Auszubildende darf bleiben. Das Unverständnis ist groß. Auch im Internet hatte das Aus des in der Region einzigen Marktes regelrecht Bestürzung ausgelöst. „Da blutet ein Ort in Sachen Einkaufsmöglichkeiten nach und nach aus”, sagt ein Kunde. Und Ansgar Brundiers sagt: „Die Leute werden mit so einem Schritt weiter in den Online-Handel getrieben und bestellen am Ende die Blumenerde einfach im Internet.”
KPF