Augsburg – Sie wollten hoch auf den Gipfel am Kaunergrat (Tirol), brachen vernünftigerweise wegen der Umstände ihre Tour ab, und trotzdem ereignete sich eine Tragödie. Während einer langen Tour ist ein 40-jähriger Alpinist aus dem Kreis Augsburg aus 3250 Metern Seehöhe im Pitztal in den Tod gestürzt. Sein Kamerad (66) musste alles mitansehen.
Die zwei Bergsteiger hatten ihre Tour am Samstag in den frühen Morgenstunden in Plangeroß in Angriff genommen und folgten dem gut ausgeschilderten Weg. Ihr Ziel: die 3423 Meter hohe Verpeilerspitze am Kaunergrat zwischen Kaunertal und Pitztal. Die Acht-Stunden-Tour, gilt wegen der Überwindung von 1800 Höhenmetern als anspruchsvolle Hochgebirgstour. Einige Stunden nach ihrem Aufbruch entschieden sich die Bergsteiger, ihre Tour abzubrechen. Es war zwar erst Nachmittag, aber die Dunkelheit kommt schnell im November. Doch auf dem Rückweg kam es gegen 14.30 Uhr zu dem Unglück.
Auf 3250 Metern verlor der 40-Jährige auf einem ausgesetzten Schneefeld den Halt. Er rutschte weg und stürzte über steiles, felsdurchsetztes Gelände in die Tiefe. Sein Begleiter setzte sofort einen Notruf ab. Ein Bergwachtteam flog mit dem Notarzthubschrauber Martin 8 ein und barg den 66-Jährigen, der unverletzt war. Für den 40-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. Er erlitt laut Polizei tödliche Verletzungen. Ein Polizeihubschrauber konnte den Verunglückten später mit einem Tau bergen und ins Tal fliegen.
Es war nicht das einzige Unglück in den Bergen, in das ein Bayer am Wochenende verwickelt wurde. Vier Freunde aus Marktschellenberg (Kreis Berchtesgadener Land) wollten am Samstag mit ihren Gleitschirmen vom Hohen Sarstein bei Bad Goisern (Oberösterreich) ins Tal gleiten. Doch einer von ihnen stürzte Dutzende Meter ab. Der 41-Jährige hatte als Letzter der Gruppe starten wollen, dabei erreichte er aber nicht genug Höhe und blieb mit dem Fuß an einem Felsen hängen und fiel in die Tiefe. Der Oberbayer schaffte es noch, einen Notruf abzusetzen. Ein Heli brachte ihn ins Klinikum Bad Ischl.
KMM, MC