München – Mehr als jeder dritte Bürger in Bayern ist unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am eigenen Wohnort. Das zeigt eine Umfrage, die der BUND (Bundesverband des BN) zusammen mit Allianz Pro Schiene und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat in Auftrag gegeben hat. Im Bundesländervergleich liegt Bayern damit auf dem sechstletzten Platz. Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt (siehe Grafik). 41 Prozent der Befragten in Bayern sind unzufrieden mit der Anzahl der Abfahrten an der nächstgelegenen Haltestelle. Für 68 Prozent hat sich der angebotene Takt in den vergangenen fünf Jahren nicht verändert, für 15 Prozent sogar verschlechtert. Das Ziel, die Fahrgastzahlen bis 2030 zu verdoppeln, werde „meilenweit“ verfehlt.
Der BN-Vorsitzende Richard Mergner kommentiert: „Bus und Bahn haben im Freistaat aber leider immer noch einen untergeordneten Stellenwert. Das zeigt sich auch daran, dass Ministerpräsident Markus Söder das überaus erfolgreiche Deutschlandticket jüngst infrage gestellt hat.“
„Wir reden über elementare Grundbedürfnisse von Menschen, nämlich die Mobilität“, betonte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. Mobil zu sein, sei für die soziale Teilhabe enorm wichtig. Das politische Ziel müsse deshalb eine Grundmobilität aller sein – unabhängig vom Wohnort und der Frage, ob sie ein eigenes Auto haben. Bei der repräsentativen Erhebung wurden vom Institut Kantar im September und Oktober 2024 mehr als 2000 Menschen ab 14 Jahren telefonisch und online befragt.
MM