Endstation Garching. Samstags wird es das nur alle 20 Minuten geben. © Jantz
München – Nur mehr oder weniger zufällig haben die Bürger der Stadt Garching (Kreis München) von einer Taktausdünnung der U6 erfahren. Die Linie fährt samstags ab dem Winterfahrplan Mitte Dezember nur noch im 20-Minuten-Takt von und nach Garching. Der 10-Minuten-Takt endet schon in Fröttmaning. So hat es der Landrat Christoph Göbel (CSU) in der Bürgerversammlung verkündet. Pro Bahn protestiert dagegen – aber wohl vergebens. Denn die Entscheidung beruht auf einem Beschluss der Kreisgremien, der allerdings in einer nicht-öffentlichen Sitzung gefallen ist – und zwar schon im September, wie die Pressesprecherin des Landratsamtes, Christine Spiegel, auf Anfrage erklärte.
Ein Grund für den Beschluss ist die angespannte Haushaltslage, betont die Sprecherin. „Es gilt ein beträchtliches Finanzierungsdelta zu schließen und gleichzeitig die Kommunen im Landkreis nicht mit einer Kreisumlage zu belasten, die sie handlungsunfähig macht.“ Über die Ausdünnung des Takts der U6 nach Garching sowie der Tram 25 nach Grünwald am Samstag haben demnach die Kreisgremien schon ab Mitte September beraten. Der Kreistag habe das dann am 30. September für das Fahrplanjahr 2025 beschlossen. „Aufgrund der unternehmenssensiblen Informationen bezüglich Tram und U-Bahn erfolgte die Befassung nichtöffentlich.“ Eine Taktausdünnung führe zwar „zu Komforteinbußen, nicht aber zu einer Überlastung“. Während der Landkreis am Sparvorhaben festhielt, entschied sich die Gemeinde Grünwald anders. „Bei der Tram 25 erfolgt keine Taktreduzierung, da sich die Gemeinde Grünwald bereit erklärt hat, die Mehrkosten zum Erhalt des 10-Minuten-Taktes zu tragen“, so die Sprecherin. Insgesamt hätte die Kostenersparnis eine halbe Million Euro betragen.
Bei der U6 erfolgt die Taktreduzierung am Samstag nicht während des Oktoberfestes und nicht während Fußballspielen in der Allianz Arena. Ob nach 2025 wieder zum 10-Minuten-Takt am Samstag zurückgekehrt wird, müsse „mit Blick auf die dann bestehende Haushaltslage“ neu entschieden werden.
DW/ICB