Provokation – selbst für die AfD: Ulrich Singer (li) und Rainer Rothfuß nehmen Dimitri Medwedew in ihre Mitte.
München – Mit einer brisanten Reise haben zwei bayerische AfD-Politiker Kritik auf sich gezogen – auch aus der eigenen Partei. Der Bundestagsabgeordnete Rainer Rothfuß und der Landtagsabgeordnete Ulrich Singer haben einem Bericht von „t-online“ zufolge Mitte November im russischen Sotschi den russischen Ex-Präsidenten Dimitri Medwedew getroffen, der seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine mit Drohungen und aggressiven Äußerungen gegenüber Europa und Deutschland von sich Reden macht. Singer und Rothfuß teilten ein gemeinsames Foto in den Sozialen Medien.
Beide bestätigten „t-online“ ihre Reise. „Das fand ich richtig toll“, sagte Singer demnach über das Treffen, das drei Stunden gedauert habe. Handys hätten abgegeben werden müssen. Rothfuß betonte: „Frieden ist meine wichtigste Motivation, weshalb ich in die Politik gegangen bin.“ Weniger begeistert zeigte sich dem Bericht zufolge AfD-Landeschef Stephan Protschka. Auch Landtagsfraktionschefin Katrin Ebner-Steiner äußerte sich kritisch: Nach Auffassung der Fraktionsführung sollten sich „bayerische Abgeordnete um die Probleme und die Sorgen bayerischer Bürger kümmern“.
Laut „t-online“ zeitgleich mit den Abgeordneten Singer und Rothfuß befand sich auch der ehemalige AfD-Europa-Spitzenkandidat Maximilian Krah in Sotschi, dessen Name auch im Zusammenhang mit Spionageermittlungen gefallen ist. Krah bestätigte dem Medium demnach, dort Oleg Voloshin und Nadia Sass getroffen zu haben, zwei Strippenzieher aus dem Umfeld des Desinformationsnetzwerks „Voice of Europe“. Krah zufolge war das Treffen allerdings rein privater Natur.
MM