„Warum frieren die Zweibeiner Obstbaumzweige ein? Könnt ihr mir das erklären?“ Mit dieser Frage kam Waschbär Waldemar gestern zu Agnes, Klara und mir. Er brummte: „Ein Zweibeiner ging mit seinen Kindern durch den Obstgarten und schnitt Zweige, und dann sagte er: ,Die legen wir jetzt eine Nacht ins Tiefkühlfach und dann stellen wir sie ins Wasser.‘“
„Sie haben Barbarazweige geschnitten“, quakte Agnes. „Das ist ein Brauch, der mit der Heiligen Barbara zu tun hat. Das war eine Zweibeinerin, die an Gott glaubte zu einer Zeit, als das noch verboten war. Sie wurde deshalb ins Gefängnis gesteckt. Auf dem Weg dorthin brach sie einen Zweig ab und stellte ihn in ihrer Gefängniszelle ins Wasser, und an dem Tag, als Barbara ihre Strafe erhielt, waren an dem Zweig alle Knospen aufgesprungen, und er blühte ganz wunderschön.“
Der 4. Dezember sei der Gedenktag für die Heilige Barbara, quakte Agnes. „Die Zweibeiner stellen an diesem Tag Zweige etwa von Obstbäumen ins Wasser, die dann an Weihnachten blühen.“ „Aber warum müssen die Zweige vorher ins Tiefkühlfach?“, schnatterte ich. „Obstbäume sollen ja erst im Frühjahr blühen“, quakte Agnes, „damit sie meinen, der Winter ist schon vorbei, legt sie der Zweibeiner eine Nacht ins Tiefkühlfach, denn heuer war es noch nicht kalt genug.“ Klara grinste: „Damit tricksen die Zweibeiner die Zweige aus.“
Eure Paula