München – In den bayerischen Kitas ist der Anteil an pädagogischen Fachkräften laut einer Studie so niedrig wie in keinem anderen Bundesland. So kamen im vergangenen Jahr nach dem „Ländermonitoring frühkindliche Bildung“ der Bertelsmann Stiftung nur rund drei Prozent der Kita-Teams auf eine hohe Fachkraft-Quote, bei der mehr als acht von zehn Mitarbeitenden mindestens über einen Fachschulabschluss verfügen. Der bundesweite Durchschnitt liegt demnach bei 32 Prozent. Bayern ist damit das Schlusslicht im Ländervergleich, gefolgt von Hamburg mit 16 Prozent. Auf die höchste Fachkraft-Quote kommt Thüringen mit 89 Prozent. Das Bundesfamilienministerium empfiehlt laut der Studie, die Fachkraft-Quote in jedem Kita-Team perspektivisch auf 85 Prozent anzuheben.
Harsche Kritik kam angesichts der Zahlen von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi. Inzwischen seien aufgrund der Situation viele Kollegen überlastet und frustriert und würden deshalb die Kitas verlassen. Verdi sieht Bund und Länder in der Pflicht, für bessere Rahmenbedingungen in den Kitas und den Ausbau der Ausbildung zu sorgen. Bayerns Familienministerin Ulrike Scharf teilte mit, die Staatsregierung habe mit dem Nachtragshaushalt eine Richtungsentscheidung für Familien getroffen und gebe mehr Geld ins System der Kinderbetreuung. Das komme insbesondere dem Kita-Personal zugute.
DPA