Goldschakale im Fadenkreuz

von Redaktion

Jagd erlaubt: Schon ein Dutzend Abschüsse bei Salzburg

Goldschakale breiten sich auch in Bayern aus. © Jakub Mrocek/pa

Lungau – Österreich macht Jagd auf den Goldschakal. Das ist ein hundeartiges Raubtier, das von der Größe her zwischen Wolf und Fuchs liegt. Eigentlich stammt das Tier aus Südasien und Nordafrika, auch auf der Balkanhalbinsel gab es eine Population, die bis nach Slowenien reichte. Ansonsten machte der Schakal einen Bogen um Hochgebirge wie die Alpen. Doch 1987 wurde der erste Goldschakal in Österreich gesichtet. Mittlerweile hat er sich im gesamten Alpenraum ausgebreitet und hat auch Bayern erreicht, wo das erste Exemplar 2012 gesichtet wurde.

Schakale nach Schafsrissen im Verdacht

Im Salzburger Lungau im Südosten des österreichischen Bundeslandes fühlen sich die Goldschakale offenbar besonders wohl. Bezirksjägermeister Franz Lanschützer schätzt ihre Zahl gegenüber dem ORF auf etwa 100: „Uns ist in der letzten Zeit aufgefallen, dass wir sie immer öfter heulen hören. Das ist ein Zeichen, dass man mehrere Rudel hat.“

Mitte September wurden in den Lungauer Gemeinden Thomatal und Mauterndorf mehrere Schafe vermutlich von einem Goldschakal gerissen. Das Land Salzburg hat mit einer von 1. Oktober bis zum 15. März gültigen Änderung der Schonzeitverordnung den Abschuss der geschützten Goldschakale erlassen. Und die Jäger setzten diese sogleich tatkräftig um. Bislang wurden laut ORF bereits zwölf Tiere erschossen.

Bayerns Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hatte kürzlich vor Mitgliedern des Bayerischen Jagdverbands versprochen, den Goldschakal „ins Jagdrecht zu kriegen“. Es sei vorauszusehen, dass der Schakal „übergriffig“ und Weidetiere attackieren werde. Bislang gibt es nur einen solchen nachgewiesenen Fall: 2022 hatte ein Schakal bei Huglfing im Landkreis Weilheim-Schongau vier Lämmer gerissen.
JOHANNES WELTE

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