Mein Waschbärfreund Waldemar bummelte gerne durch das kleine Städtchen in der Nähe von unserem Wald. Er sagte zwar immer, dass er die Zweibeiner gerne beobachtete, aber wir Tierfreunde wussten genau, was der wahre Grund war: Waldemar brachte sich immer besondere Leckereien mit, die er sich irgendwo stibitzt hatte. Als unser Freund heute von seinem Stadtbesuch zurückkam, hatte er einen großen runden Lebkuchen in der Pfote. Genießerisch nahm er einen großen Bissen davon uns seufzte: „Das ist das beste Gebäck, das ich je gegessen habe!“
Ich schnatterte, dass Waldemar vermutlich einen Elisenlebkuchen mitgebracht hat. Elisenlebkuchen sollen die edelsten und leckersten aller Lebkuchen sein. Mein Freund brummte: „Es schmeckt auf jeden Fall himmlisch! Aber warum heißen diese Lebkuchen eigentlich Elisenlebkuchen?“ Ich erklärte, dass der Geschichte nach ein Bäcker diese Art von Lebkuchen erfunden hat. Die Frau des Bäckers war gestorben und er hatte nur noch seine Tochter Elisabeth. Aber Elisabeth wurde krank und kein Medikament konnte sie wieder gesund machen.
Der Bäcker war verzweifelt und überlegte sich, dass Gewürze, Nüsse und Honig eine heilsame Wirkung haben könnten. Deshalb buk er aus diesen Zutaten einen Lebkuchen für seine Tochter. Und er hatte Glück: Elisabeth erholte sich von ihrer Krankheit.
Eure Paula