Plößberg – Beim insolventen Holzkonzern Ziegler Group bremst ein Mangel an Ausgangsmaterial den Betrieb. Das große Sägewerk sei derzeit heruntergefahren und auf Stand-by, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm von Schultze & Braun. Hintergrund sei, dass bereits vor dem Insolvenzantrag weniger eingekauft worden sei. Das mache die Situation jetzt schwieriger. Zudem sei das Hauptwerk darauf ausgerichtet, mit hohem Durchsatz betrieben zu werden. Daher sammle man aktuell Material, um dann – möglicherweise erst im neuen Jahr – das Sägewerk wieder hochzufahren. Grundsätzlich gebe es Bereitschaft bei den bisherigen Lieferanten, zu denen auch die Bayerischen Staatsforsten gehörten, sagte Böhm, allerdings sei ein Holzwerk eine sehr kapitalintensive Produktion. Zudem könne es auch saisonale Schwierigkeiten bei der Belieferung geben.
Seit dem Insolvenzantrag der Ziegler Holding vor rund drei Wochen ist gut die Hälfte der mehr als 40 Töchter mit eigenen Anträgen gefolgt, wie aus einer Aufstellung des Insolvenzverwalters hervorgeht. Darunter auch die mitarbeiterstärksten Töchter im Inland. Werke in Schweden und Rumänien sind dagegen nicht betroffen. Böhm geht davon aus, dass es in absehbarer Zeit nicht zu weiteren Insolvenzanträgen kommen wird. Als Nächstes steht der Investorenprozess an. Noch im ersten Quartal 2025 will Böhm zu einer Lösung kommen. Grundsätzlich sei es denkbar, dass die Gruppe als Ganzes verkauft werde, sagt er. Wahrscheinlicher sei aber der Verkauf in Teilbereichen. Die Ziegler Group aus Plößberg in der Oberpfalz hat rund 3000 Mitarbeiter – die meisten davon in Deutschland.
DPA