Alfons Köbele starb mit 92.
Der Unfallort liegt in einer Rechtskurve. © Dagmar Rutt
Planegg – Es war vielleicht ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, aber der war tödlich. An einem trüben Dezembertag kurz nach 17 Uhr überquerte der Senior Alfons Köbele die Röntgenstraße in Planegg (Kreis München). Zeitgleich nähert sich ein Auto. Der 20-Jährige am Steuer sieht den dunkel gekleideten Fußgänger nicht oder zu spät und erfasst ihn frontal. Wenig später verstirbt der 92-Jährige im Krankenhaus. „Wir sind dort schon unzählige Male über die Straße gegangen“, sagt Wolfgang Köbele, der Sohn des Verstorbenen. „Es war an diesem Abend ein kleiner, jedoch verhängnisvoller Fehler mit fataler Wirkung.“ Tatsächlich ist der Bereich nicht ungefährlich. Bäume am Straßenrand und ein Schild mit Planeggs Partnerstädten schränken den Blick auf die Fahrbahn stark ein.
Alfons Köbele war in Planegg und Martinsried ausgesprochen beliebt. Wie sein Sohn Wolfgang, der mit seiner Band „Münchner Zwietracht“ seit 30 Jahren auf der Wiesn spielt, war auch Alfons Köbele der Musik zugetan und Mitglied der Blaskapelle Stockdorf. Seine weitere Leidenschaft gehörte dem Sport, 30 Kilometer Fahrrad fuhr er täglich. Seine große Liebe galt jedoch der Natur. Alfons Köbele ging fast täglich in den Wald und war seit über 60 Jahren bei den Naturfreunden engagiert. Er sollte demnächst im Vereinsheim die höchste Auszeichnung erhalten, die die Naturfreunde Deutschland vergeben. „Nun wird es nicht mehr dazu kommen“, stellt sein Sohn traurig fest.
MS