DAS PORTRÄT

Jungunternehmer mit Biss und Disziplin

von Redaktion

Tim Kumpat aus Olching. © Foto: Privat

Tim Kumpat aus Olching im Kreis Fürstenfeldbruck ist erst 18 Jahre alt und schon Unternehmer im Bereich der Software-Entwicklung. Seine eigene Firma hat er schon im Alter von 15 Jahren gegründet. Dafür hat er viele Partys ausfallen lassen und diszipliniert gearbeitet. Jetzt will er auch anderen Mut machen, sich den Traum von der Selbstständigkeit so früh zu ermöglichen.

Mit 13 Jahren brachte sich Tim Kumpat das Programmieren bei. „Das ist eher zufällig passiert. Ich war schon immer technikbegeistert und bin bei Youtube mal über ein Video über Webseitenentwicklung gestolpert. Das hat mich dann interessiert und dadurch ist quasi meine Passion entstanden“, erzählt der Olchinger. Mit 14 hat er ein Praktikum bei einem Webentwickler in München gemacht und mit 17 ein weiteres bei einer IBM-Tochter. Jede dieser Stationen bestärkte den Schüler und seine Idee von der Selbstständigkeit mehr. Seine eigene Firma wandelte sich über die Jahre. Anfangs entwickelte Kumpat Webseiten: „Das war quasi der Einstieg in die Tech-Welt“, erklärt er. Aus dem Einzelunternehmen wurde eine GmbH. „Jetzt mache ich mehr allgemeine Software-Entwicklung. Der Fokus liegt hier auf Digitalisierung im Mittelstand.“ Die meisten seiner Kunden lernt er auf Konferenzen oder Events kennen. Der 18-Jährige hält Vorträge in Deutschland, Großbritannien oder den USA.

Vergangenen Sommer machte Kumpat am Gymnasium in Olching sein Abitur. Die Schule, sein Nebenjob und die Selbstständigkeit unter einen Hut zu bringen, war nicht gerade einfach, berichtet er. „Eine Zeit lang bin ich um halb vier in der Früh aufgestanden, um vor der Schule ein paar Stunden zu arbeiten. Auch in Freistunden bin ich zum Arbeiten heimgefahren und nach der Schule habe ich wieder weitergearbeitet.“ Zahlreiche Partys am Wochenende seien da einfach nicht drin. Immerhin musste Kumpat auch viele Hürden nehmen, um überhaupt selbstständig zu arbeiten. „Es mussten zahlreiche Einverständniserklärungen von meinen Eltern, der Schule und des Familiengerichts eingeholt werden. Dann erst konnte ich ein Gewerbe anmelden. Das hat alles etwas gedauert, aber es hat sich zum Glück gelohnt.“

Bis heute bereut der Jungunternehmer das aber nicht. „Es macht mir einfach viel Spaß. Ich lerne dauernd neue Dinge. Es gibt kein Limit, das treibt mich an“, sagt der 18-Jährige. Das sei all die Mühe wert. Er hofft, dass seine Firma weiter wächst und er Mitarbeiter einstellen kann. „Ich glaube, viele junge Leute würden sich gerne selbstständig machen, aber trauen sich nicht, weil sie Angst haben, dass der Weg zu kompliziert wird. Ich kann es aber jedem, der es wirklich will und bereit ist, viel Arbeit reinzustecken, nur empfehlen.“
ANTONIA PLAMANN

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