LIEBE KINDER

von Redaktion

„Wisst ihr, was ein Engelamt ist?“, brummte Waldemar gestern. „Ich war im Dorf. Dort waren einige Zweibeiner auf dem Weg zur Kirche, und ich habe gehört, dass sie ein Engelamt besuchen.“ Wir beschlossen, unsere Hühnerfreundin Benedicta zu fragen, die lange bei einem Pfarrer gelebt hatte.

Benedicta wusste gleich, wovon die Zweibeiner gesprochen hatten. „Ein Engelamt ist eine Roratemesse am Abend“, gackerte sie. „Und was ist eine Roratemesse?“, quakte ich. „Roratemessen sind Andachten im Advent, die zu Ehren der Gottesmutter Maria gefeiert werden“, gackerte Benedicta. „In der Kirche werden nur Kerzen angezündet, es gibt kein anderes Licht, und das macht eine sehr heimelige Atmosphäre. Mein Pfarrer hat gesagt, dass der Sinn dabei wäre, diese Dunkelheit auszuhalten.“ „Ich kann Dunkelheit gut aushalten“, schnatterte Klara, „vor allem, wenn ich schlafen will.“ Benedicta verdrehte die Augen. „Du musst das im übertragenen Sinn sehen“, gackerte sie. „Weihnachten ist für die Zweibeiner die Zeit des Lichts.“ Auf eine helle Zeit freue man sich aber viel mehr, wenn es zuvor dunkel war, gackerte Benedicta. „Also ist eine Roratemesse eine Dunkelzeit in der Kirche?“, quakte Agnes. „So kann man es sagen“, gackerte Benedicta. „Aber: Bei einem Engelamt gibt es noch ruhige Musik, mit der sich die Zweibeiner auf die Weihnachtszeit einstimmen.“

Eure Paula

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