40 Nistkästen für Meisen gezielt zerstört

von Redaktion

Abgeschnitten: einer der zerstörten Nistkästen. © eve udino

Hochstadt – 40 Holznistkästen für Kohlmeisen sind im Ettenhofer Holz bei Hochstadt (Kreis Starnberg) zerstört worden. Seit 2013 führen Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz aus Seewiesen eine Langzeitstudie an Kohlmeisen durch – insgesamt 123 Nistkästen wurden dafür aufgehängt. Im Oktober fielen erste zerstörte Nistkästen auf, mittlerweile sind 40 der Kästen abgerissen und beschädigt. Die Befestigung der Kästen wurde systematisch durchgeschnitten oder durchgebrannt, die Kästen wurden auf den Boden geworfen. „Wir fragen uns schon, wer so etwas macht“, sagte Sprecherin Sabine Spehn.

Mit der Studie wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie Meisen mit dem Klimawandel zurechtkommen, vor allem mit immer häufiger auftretenden extremen Wetterereignissen wie Kälteeinbrüchen oder Hitzeperioden. Es brüten nicht nur Kohlmeisen in den Nistkästen, sondern auch Blau- und Tannenmeisen, ebenso Kleiber. „Die Verfügbarkeit der künstlichen Bruthöhlen begünstigt den Fortpflanzungserfolg auch dieser höhlenbrütenden Arten, denn verlassene Specht- oder Baumhöhlen sind schon lange rar in unseren Wäldern“, so Spehn. Das Institut hat Anzeige erstattet.
HVP

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