Fels schlägt in Wohnhaus ein

von Redaktion

Große Aufregung in Tiroler Urlaubsort an der Zugspitze

Feuerwehrkommandant Christoph Bader © FF Biberwier

Dieser Fels war den Hang hinunter gerollt und durchschlug das Dach des Anbaus. © FF Biberwier

Biberwier – Einen riesigen Schrecken erlebten am Wochenende die Bewohner eines Wohnhauses in der Tiroler Gemeinde Biberwier nahe der Zugspitze und der bayerischen Grenze. Ohne Vorwarnung donnerte der etwa einen halben mal einen halben Meter große Brocken am Samstag gegen 18.46 Uhr vom Hang des Skibergs Grubigstein ins Tal. Das Skigebiet am Grubigstein gehört zur Tiroler Zugspitzarena. Der Fels hatte sich etwa 50 Meter oberhalb gelöst und raste mit voller Wucht nach unten. Beim Absturz durchschlug der Felsbrocken mehrere Baumstämme und sprang dann über den drei Meter hohen Steinschlagschutzzaun am Fuße des Hanges, der entlang der alten Fernpassstraße die Gebäude der Gemeinde am Fuße des Grubigsteins schützen soll.

Der Fels schlug in den Anbau eines Wohngebäudes ein, in dem eine Hoteliersfamilie mit ihrem Personal wohnt. Der Fels traf einen Ölkessel, der demoliert wurde. Dann rollte der Felsbrocken ins Freie. „Zwei Meter weiter und der Fels wäre in das Wohnzimmer einer Frau gekracht“, berichtet Christoph Bader, Kommandant der Feuerwehr Biberwier. Bader weiter: „Etwa zehn Liter Öl sind ausgelaufen. Wir konnten das Öl binden und das restliche Öl bis zur Schadstelle aus dem Tank pumpen.“ Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Doch Bader berichtet weiter: „Bereits im Vorjahr war an diesem Hang ein Felsbrocken ins Tal gerollt und landete auf der Terrasse eines Hauses.“ Die Bewohnerin des Zimmers neben dem jetzt zerstörten Nebengebäude wurde umquartiert. „Sie hat jetzt ein Zimmer im Hotel“, berichtet der Vermieter. Der berichtet außerdem: „Nach einem heftigen Schneebruch vor einigen Jahren war der Hang nicht mehr so gut geschützt, weil viele Bäume umgeknickt waren.“

Biberwiers Bürgermeister Harald Schönherr kennt das Problem: „Wir haben ein Projekt am Laufen und die Zusage vom Land, dass nächstes Jahr das Auffangnetz erneuert wird, das wurde schon letztes Jahr in Auftrag gegeben.“ Am Samstag sei ein Gutachter vor Ort gewesen. Schönherr: „Der Bereich wurde freigegeben.“ Die Ursache sei auch gefunden: „50 Meter weiter oben war der Fels unter der Wurzel eines umgestürzten Baumes freigelegt worden.“ Jetzt bestehe keine akute Gefahr mehr.
J. WELTE

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