München – In Bayerns Gefängnissen sitzen wieder mehr Menschen ein. Aber es gibt noch reichlich Platz. „Zum Stichtag 31. Oktober 2024 waren in den bayerischen Justizvollzugsanstalten 9.744 von insgesamt 11 577 Haftplätzen belegt“, teilte das Justizministerium mit. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 9658 Gefangene gewesen. Im Schnitt des Jahres 2023 waren 9445 Männer und Frauen in den 36 bayerischen Justizvollzugsanstalten eingesperrt.
Den mit über zwei Dritteln größten Anteil machten zum Stichtag in diesem Jahr wie üblich Strafgefangene aus, also von einem Gericht rechtskräftig verurteilte Kriminelle. Unter den 6408 Betroffenen waren 388 Frauen und 68 Minderjährige. Hinzu kamen 3043 Untersuchungshäftlinge, von denen 188 weiblich und 67 minderjährig waren. In Abschiebungshaft saßen 168 Männer und 10 Frauen. 115 Menschen, darunter 2 Frauen, fielen unter „übrige Haftarten“, also etwa Ordnungshaft oder Ersatzzwangshaft.
Zu den Strafgefangenen zählen auch Sicherungsverwahrte. Das sind als besonders gefährlich eingestufte Straftäter, die die Haftstrafe für ihre Taten bereits verbüßt haben, aber vorsorglich zum Schutz der Allgemeinheit weiter eingesperrt bleiben. In Bayern stieg ihre Zahl binnen eines Jahres um 7 auf 50 an. Es handelt sich bei den Sicherungsverwahrten aktuell ausschließlich um Männer, meist haben sie schwerste Gewalt- oder Sexualstraftaten auf dem Gewissen. Sie bekommen im Vergleich zu „normalen“ Strafgefangenen gewisse Vergünstigungen. In Bayern leben sie in der Regel in einem eigens errichteten Gebäude der Justizvollzugsanstalt Straubing. Insgesamt besitzt Bayern 22 selbstständige und 14 angegliederte Anstalten sowie 6 Jugendarrestanstalten.
DPA