München – Die Zahl der Kirchenaustritte in Bayern ist 2024 weiter zurückgegangen. Tausende kehrten der Kirche aber auch im jetzt zu Ende gehenden Jahr wieder den Rücken. Das legt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur nahe.
In der bayerischen Landeshauptstadt München traten bis zum 10. Dezember dieses Jahres 16 454 Menschen aus den Religionsgemeinschaften aus. 2023 waren es bis Mitte Dezember mit 19 081 Menschen noch deutlich mehr gewesen. Die Konfession wird dabei nicht erfasst. In Nürnberg traten bis zum 10. Dezember 5040 Menschen aus der Kirche aus. Die Stadt Augsburg zählte bis zum 10. Dezember 2992 Kirchenaustritte. Bis Mitte Dezember 2023 waren es noch 3515 Kirchenaustritte gewesen. In Ingolstadt traten 1707 Menschen aus der Kirche aus und in Regensburg 1950 nach 2282 im Vorjahreszeitraum.
Damit dürfte 2022 vorerst das Jahr mit dem Negativ-Rekord bei Austritten aus der katholischen Kirche bleiben, als 153 586 Menschen allein in Bayern und mehr als eine halbe Million deutschlandweit aus der katholischen Kirche austraten. Allerdings gab es damals einen gewissen Nachhol-Effekt nach der Corona-Pandemie. Außerdem hatte das Anfang 2022 vorgestellte Gutachten zu Missbrauchsfällen in der katholischen Erzdiözese München und Freising, das weltweit Schlagzeilen machte, zu den explodierenden Austrittszahlen beigetragen. Kurz nach dessen Vorstellung waren die Zahlen besonders in die Höhe geschnellt. Laut Kirchenstatistik für das Jahr 2023 gehören damit noch knapp 5,7 Millionen Menschen in Bayern der katholischen Kirche an. Aus der evangelischen Kirchen waren 2023 im Freistaat 45 504 Menschen ausgetreten. Nur im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen gab es im vergangenen Jahr mit 115 431 Austritten noch mehr als in Bayern.
DPA