Tauern-Bahntunnel bricht ein

von Redaktion

Gewölbeteil auf Baustelle eingestürzt – Arbeiter retten sich

Das Geröll verschüttete den Tunnel bis zur Decke. © ÖBB

Direkt über dem Tunneleingang öffnete sich ein Einsturztrichter. Darunter war die Röhre eingebrochen. Die Bauarbeiter retteten sich auf die andere Seite. © FMT-Pictures

Böckstein – Seit Mitte November wird der Tauerntunnel der ÖBB im Salzburger Land saniert. Am Sonntag passierte bei den Bauarbeiten ein Unglück: Auf rund sieben Meter stürzte nahe dem Tunnelportal in Böckstein die Decke des Tunnels ein. Es entstand ein Loch, das bis an die Oberfläche reicht, die Gesteinsbrocken füllen die ganze Tunnelröhre aus. Die Bauarbeiter konnten sich retten: „Bei den ersten Anzeichen haben die Arbeiter den Gefahrenbereich sofort verlassen, es wurde niemand verletzt“, berichtet ÖBB-Sprecher Robert Mosser.

Zuerst wurde geklärt, ob weitere Teile einstürzen können. Mosser: „Die unmittelbaren Nachbarbereiche sind stabil und zeigen keine Beeinträchtigungen.“ Die Abstimmungen mit Baufirmen und Planern zur Behebung des Schadens seien angelaufen. „Ersten Einschätzungen zufolge könnte der aufgetretene Verbruch bereits in einer Woche wieder behoben sein und die planmäßigen Sanierungsarbeiten im nördlichen Bereich des Tauerntunnels fortgesetzt werden.“ Es werde alles darangesetzt, den geplanten Wiedereröffnungstermin im Juli halten zu können.

Die Arbeiten im südlichen Bereich des Tunnels auf der Kärntner Seite liefen uneingeschränkt weiter. Das Tunnelgewölbe, durch das Wasser eindringt, wird abgefräst und neu ausgekleidet, das Sickerwasser soll abgeleitet werden. Außerdem wird die Oberleitung erneuert und eine feste Fahrbahn eingebaut.

Wurde der Einsturz durch die Bauarbeiten verursacht oder bestand schon während des Betriebes Gefahr? Mosser sagt: „Es befanden sich Hohlräume hinter dem Mauerwerk – bei den Arbeiten werden bis zu 30 Zentimeter des Bestandsmauerwerks abgefräst, um sie abzudichten. Gemeinsam hat das jetzt zur Schwächung und dem Nachgeben des Gewölbes geführt.“
JOHANNES WELTE

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