Ohne Fräse kein Durchkommen: Die Straße zum Pub wurde am Donnerstag freigeräumt. © Privat (2)
Sie harrten aus: Eva und Matthias Köhler im Tall Hill Inn i m englischen North Yorkshire. © Eva Köhler/Privat
Fischbachau/Richmond – Ihre Geschichte ging um die Welt, nun kam die ersehnte Rettung: Eva und Matthias Köhler aus Fischbachau (Kreis Miesbach), die seit Montag mit anderen Gästen und Personal im Tall Hill Inn in England eingeschneit fest saßen, konnten das Pub endlich verlassen.
„Sie kommen!“, hieß es am Donnerstagmorgen. Ein Traktor mit Schneefräse, ein Schneepflug und ein Lkw mit Streusalz hatten sich im Konvoi bis auf 528 Meter Höhe gekämpft. „Die Fahrer sind dann erstmal im Pub eingekehrt“, sagt Köhler. Dann nahmen die Männer den Allrad-Audi der Fischbachauer in Augenschein und gaben grünes Licht: „Ihr könnt fahren.“ Große Erleichterung bei dem bayerischen Ehepaar. „Am Ende war doch jeder etwas verzweifelt, weil völlig ungewiss war, wie lange wir hier noch festsitzen.“
Die Abfahrt war dann aber kein Problem mehr, erzählt Köhler gestern am Telefon, während sie sich mit ihrem Mann in einem Café in North Yorkshire aufwärmt. Einen Tag später als geplant setzen sie nun ihre England-Reise fort, bevor sie am Samstagabend die Heimreise mit der Nachtfähre in Richtung Fischbachau antreten werden. „Ein normaler Urlaub wäre mir zwar lieber gewesen“, sagt die 55-Jährige. „Aber es war natürlich ein einzigartiges Erlebnis.“
JONAS NAPILETZKI