Moosburg – Als Kinderarzt Olaf Vorbeck im Mai 2024 verkündet hatte, dass er zum Jahresende in Ruhestand geht, da schreckten viele Eltern in der Region Moosburg (Kreis Freising) auf. Aber wohl kaum jemand hätte gedacht, dass es keine Nachfolge geben wird. Genau so ist es aber gekommen. Moosburg hat keinen Kinderarzt mehr. Jetzt startet die Stadt eine intensive Werbekampagne. „Wir haben uns zusammengesetzt und überlegt, was man noch machen könnte“, berichtet Moosburgs Verwaltungsleiterin Evelyn Stadler. „Wir haben dann gesagt: Wir probieren es über die finanzielle Schiene.“ Die Familie Vorbeck habe sich bereit erklärt, ihre Praxisausstattung günstig abzugeben – und die Stadt habe für den noch fälligen Betrag von 20 000 Euro ein Förderprogramm ausgetüftelt.
Auflagen sollen einen Missbrauch ausschließen: „Neben dem Nachweis, dass die Praxis weiterbetrieben wird, muss sich derjenige verpflichten, sie mindestens fünf Jahre in der jetzigen Form beziehungsweise als Kinderarztpraxis weiterzuführen. Sonst muss der Betrag zurückgezahlt werden. Wir wollen verhindern, dass jemand die Geräte verscherbelt und dann weiterzieht.“
Auf Instagram erklärt Vorbeck, was kostenlos zu haben ist: „EDV, Sono inklusive Doppler, Seh-Hörtestgeräte, EKG, Praxiseinrichtung, Waschmaschine, Trockner, Otoskope, Telefonanlage, Medikamentenkühlschrank u.v.m. …“. 450 000 Personen haben den Clip schon gesehen. Nur: Ein Arzt hat sich noch nicht gefunden.
AFO