Das Design des Berentzen-Getränks Mio Mio. © Mio Mio
Das bunte Etikett des Paulaner-Spezis. © dpa
München/Haselünne – Die Paulaner Brauerei Gruppe hat den emsländischen Getränkehersteller Berentzen verklagt. Hintergrund ist ein Streit um das Design des Berentzen-Produkts „Mio Mio Cola+Orange Mische“. Am Landgericht München I ist die Klage seit dem 21. November 2024 anhängig. Paulaner begründet die Klage damit, dass das „Mio Mio“ dem Design seines Spezis zu ähnlich sei und „eine der Farbkombination der Klägerin sehr ähnelnde Farbgestaltung“ haben soll.
Bei Berentzen in Haselünne sieht man das „natürlich überhaupt nicht so“, sagt Thorsten Schmitt, Sprecher des Unternehmens, das vor allem für Spirituosen wie „Apfelkorn“ bekannt ist. Das Design ihres Getränkes habe mit Paulaner-Spezi nichts zu tun. „Es ist angelehnt an die Tapete unseres Marketing-Chefs, die er vor Jahren in seiner Studentenbude hatte.“ Dass man sich bei einem Getränk, das aus Cola und einer Orangenlimonade bestehe, für Orange und Braun als Farben entscheide, sei doch naheliegend. Bis zum 7. Februar hat Berentzen Zeit, auf die Klage zu antworten. „Wir beantragen natürlich, die Klage abzuweisen“, betont Schmitt.
Es ist nicht der erste Gerichtsstreit um das Spezi-Getränk von Paulaner. 2022 aber war Paulaner selbst Beklagte. Damals fiel die Entscheidung zugunsten der großen Brauerei-Gruppe. Sie darf ihr Cola-Mischgetränk weiter Spezi nennen – auch wenn die kleinere Brauerei Riegele aus Augsburg das untersagen wollte. Die Augsburger hatten 1956 beim Deutschen Patentamt „Spezi“ als Warenzeichen eintragen lassen. Die Konkurrenz aus München kam in den 1960ern auf den Markt. 1974 schlossen die beiden Brauereien eine Koexistenz- und Abgrenzungsvereinbarung. Seitdem heißt der Münchner Cola-Limo-Mix „Paulaner Spezi“.
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