Ärzte an kommunalen Kliniken wollen streiken

von Redaktion

Marburger Bund fordert mehr Geld und neue Regeln bei Schichtarbeit

Bayerns Ärzte streiken ab morgen. © dpa

München – An den rund 200 kommunalen Kliniken in Bayern soll diese Woche gestreikt werden. Ärztinnen und Ärzte wollen von Mittwoch bis Freitag nur noch Notfälle versorgen. „Ich gehe davon aus, dass wir eine ziemlich flächendeckende Beteiligung bekommen“, kündigt Klaus-Martin Bauer, Landesgeschäftsführer der Ärztegewerkschaft Marburger Bund an. Bundesweit rechnet die Gewerkschaft mit 60 000, in Bayern mit 20 000 Ärztinnen und Ärzten, die sich dem Ausstand anschließen werden. Bei der Urabstimmung hatten sich mehr als 90 Prozent der Mitglieder für den Streik ausgesprochen, um in den laufenden Tarifverhandlungen Druck zu machen.

Der Streik wird sich auch auf die Patienten spürbar auswirken: Wer in einem kommunalen Krankenhaus einen Termin für eine nicht dringende Untersuchung oder Operation habe, solle diesen lieber verschieben, riet Bauer. „In diesen drei Tagen wird nicht viel passieren.“ Die Notfallversorgung sei aber sichergestellt.

Die Gewerkschaft fordert nicht nur mehr Geld, sondern möchte auch bessere Regeln zur Schichtarbeit. Denn Bauer zufolge werden immer mehr Aufgaben auf die Randzeiten ausgedehnt, um das betriebswirtschaftliche Ergebnis zu optimieren. Für das Personal bedeute das etwa, dass noch kurz vor Dienstschluss eine Operation angesetzt werde, die dann als Überstunden zu Ende geführt werden müsse. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber hatte ein Angebot vorgelegt, das ein Gehaltsplus von 5,5 Prozent enthält. Der Marburger Bund fordert 8,5 Prozent mehr Geld und eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit.
DPA

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