München – Der Ärzte-Streik an den kommunalen Krankenhäusern ist ausgesetzt. Wie die Ärztegewerkschaft Marburger Bund berichtet, habe es erneut Gespräche mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber gegeben. Beide Seiten haben sich auf ein Paket verständigt. Darüber müssen nun die Mitglieder abstimmen. Eigentlich wollten die Ärzte von heute bis Freitag streiken. In diesen Tagen sollten alle OPs und Behandlungen entfallen, die keine Notfälle sind. Bayern wäre von dem Streik besonders betroffen gewesen, weil es im Freistaat mit rund 200 Häusern mehr als ein Drittel aller kommunalen Krankenhäuser in Deutschland gibt.
Das nun erzielte Sondierungsergebnis sieht vor, dass die Gehälter der mehr als 61 000 Ärztinnen und Ärzte rückwirkend zum 1. Juli um vier Prozent steigen. Am 1. August soll eine zweite Erhöhung um zwei Prozent folgen, bevor es am 1. Juni 2026 eine dritte Steigerung um zwei Prozent geben soll. „Das sind bis zum Ende der Laufzeit am 31. Dezember 2026 insgesamt acht Prozent lineare Gehaltserhöhung“, bilanzierte der Marburger Bund. Auch bei der von der Gewerkschaft mit Nachdruck geforderten Reform der Regelungen zur Schichtarbeit gab es einen Kompromiss. Das Ergebnis sei zwar noch kein Systemwechsel, aber eine merkliche Verbesserung gegenüber dem Status quo, urteilte die Gewerkschaft. Unter anderem sollten die Zulagen für Schichtarbeit und Wechselschichtarbeit vereinheitlicht und angehoben werden. Auch sollten Regelungen, die bisher die Gewährung von Zulagen und Zusatzurlaub für Schichtarbeit verhindert haben, zugunsten der Ärzte gestrichen werden. Das Ergebnis der Urabstimmung soll in der zweiten Februarwoche vorliegen. Bis dahin wird es keine Streiks geben.
DPA