Unterföhring – Natascha Sagorski aus Unterföhring kämpft seit zwei Jahren mit einer Petition dafür, dass Frauen nach einer Fehlgeburt eine Auszeit bekommen. Sie selbst hat ihr Kind in der zehnten Schwangerschaftswoche verloren – und weiß, wie hart es ist, gleich am nächsten Tag wieder arbeiten zu müssen. Am 31. Januar will der Bundestag nun diesen gestaffelten Mutterschutz beschließen. Die neuen Regeln sollen schon deutlich vor der 24. Schwangerschaftswoche greifen. Alle Bundestagsfraktionen haben bereits ihre Zustimmung zu dem Gesetz angekündigt. Natascha Sagorski kann es kaum glauben. Obwohl sie schnell merkte, wie vielen Frauen sie mit ihrer Petition aus der Seele sprach. Die nötigen 50 000 Unterschriften hatte sie schnell erreicht. Dann wurde die 40-Jährige in den Familienausschuss des Bundestags eingeladen. „Da konnte ich alle relevanten Politikerinnen und Politiker erreichen“, sagt sie. Danach gründete sie einen Verein und startete die Kampagne „Leere Wiege – volle Arbeitskraft“. Außerdem organisierte sie Demos und stellte mit ihren Mitstreiterinnen eine drei Meter große leere Wiege vor dem Reichstag auf. „Ich habe nie aufgegeben. So ist das Thema nie verebbt.“ Jeden Monat fuhr sie nach Berlin und sprach mit Abgeordneten. Auch nachdem die Ampel-Regierung platzte, blieb sie hartnäckig. Dass nun noch vor der Neuwahl abgestimmt wird ist für sie trotzdem ein kleines Wunder, sagt sie.
ICB