Baum legt S-Bahn lahm: 40 Fahrgäste evakuiert

von Redaktion

Der umgestürzte Baum blockiert die Strecke der S4. 40 Fahrgäste wurden über den Hang evakuiert. © R. Mahrla

Fürstenfeldbruck/Dachau – Im Berufsverkehr auf der Stecke der S4 und S20 ging gestern zwischen Fürstenfeldbruck und Buchenau nichts mehr. Auf Höhe Engelsberg war gegen 7 Uhr morgens ein großer Baum in die Oberleitung gestürzt. Ein Mast wurde dabei umgeknickt. Ein Zug der Linie S20, der gerade von Buchenau Richtung Fürstenfeldbruck unterwegs war, kam etwa 20 Meter vor dem Baum zum Stehen.

Rettungskräfte wurden für die Evakuierung der rund 40 Fahrgäste angefordert. Wie Manuel Mai, Vize-Kommandant der Fürstenfeldbrucker Feuerwehr, berichtet, war der Einsatz recht knifflig. Nicht nur wegen Schnee und Glätte. „In Hanglage war das nicht ganz ungefährlich“, sagt er. „Wir haben Rettungsplattformen aufgebaut, über die die Fahrgäste die S-Bahn verlassen konnten.“ Zur Evakuierung der Menschen wurden gut sechs Meter Hang freigeschnitten, danach musste der Baum zerlegt und aus der Oberleitung entfernt werden.

Weil der Hang instabil ist, gilt auf diesem Streckenabschnitt für Züge schon seit geraumer Zeit Tempo 20. Da die S20 vor der Unfallstelle also nicht so schnell unterwegs war, gelang dem Fahrer wohl die Notbremsung vor dem Baum. Die Feuerwehr war drei Stunden im Einsatz. Ein Bus brachte die 40 Fahrgäste nach Fürstenfeldbruck. Eine Diesellok schleppte die S-Bahn ab. Nicht nur bei der S-Bahn auch im Regional- und Fernverkehr zwischen München und Memmingen kam des deshalb zu Zugausfällen. Erst ab 15 Uhr war die Strecke wieder befahrbar.

Auf der S-Bahn-Strecke zwischen München und Dachau und im Regionalverkehr in Richtung Ingolstadt war es schon am Mittwochabend zu erheblichen Einschränkungen gekommen. Die S-Bahn hatte bei Dachau einen auf den Gleisen spazierenden Mann erfasst, teilte die Bundespolizei mit. Der 43-Jährige sei auf dem Weg nach München gewesen, hieß es. Der Zugführer habe noch versucht, zu bremsen.

Durch die Kollision erlitt der Mann einen offenen Bruch am Arm und musste operiert werden. Gegen ihn wird nun wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Er habe sich an dem Ort nicht ausgekannt. Ob das der Grund für seinen Spaziergang auf den Gleisen war, müsse laut DB jedoch noch überprüft werden. Dem Mann wurde für einen Alkoholtest auch Blut abgekommen.
LF/DPA

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