Oft zu spät: ein Zug von Arverio.
München/Augsburg – Die Krisenstimmung bei der Bayerischen Regiobahn (BRB) scheint kein Einzelfall zu sein. „Wir teilen die Sorgen der BRB“, erklärte der Bahnbetreiber Arverio (früher: Go-Ahead) auf Anfrage. Das Baustellenvolumen der DB InfraGO habe „nie geahnte Höhen“ erreicht, die Baustelleninfos „erreichen uns nach wie vor nicht innerhalb der von der InfraGO selbst gesetzten Fristen“, die Qualität der Baustellenplanungen sei „nicht gut“ – all das wirke sich „negativ auf unsere Betriebsqualität, auf unsere Strafzahlungen und unseren Umsatz“ aus.
Die Verträge mit der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, so erklärt Arverio, sehen hierfür „in der Regel keine bzw. nur unzureichende Kompensationen“ vor. Eine „Besserung ist bisher nicht in Sicht“. Ein Arverio-Sprecher weist zudem , dass im Gegensatz zu Bayern Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg hier inzwischen mit branchenweiten Vertragsanpassungen reagiert hätten.
Eventuell muss das nicht so bleiben. Denn das bayerische Verkehrsministerium signalisiert Gesprächsbereitschaft. Der Freistaat arbeite daran, das bayernweite System von Strafzahlungen bei Ausfällen oder Verspätungen (Pönale) zu reformieren. Bisher müssen wie berichtet meist die Zugbetreiber zahlen, auch wenn Baustellen von DB InfraGO die Ursache von Verspätungen sind. Im Grundsatz solle künftig gelten, dass mehr das Eigenverschulden bei verspäteten Zügen bestraft werde „und weniger das Fremdverschulden“. Man stehe „im Austausch“.
DW